Lernvideo Klimagerechtigkeit & die indigene Bevölkerung am Beispiel der Amazonas Region

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In Brasilien brennt der Regenwald. Besonders betroffen ist die indigene Bevölkerung. Nara aus dem Volk der Baré kommt aus dem indigenen Gebiet des Oberen Rio Negro. Sie spricht in der Funktion als Hauptkoordinatorin der Coiab. Die Coiab ist die Koordinationsstelle der Organisationen der Indigenen des brasilianischen Amazonasgebietes, die alle neun Staaten der brasilianischen Amazonasregion umfasst. Sie berichtet von der Situation in Brasilien, von den Auswirkungen des Klimakrise und fordert eine soziale und ökologische Wirtschaftsweise. Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und mit Mitteln des evangelischen Kirchlichen Entwicklungsdienstes.

„Ohne Frauen geht es nicht“

Der globale Streit für #Klimagerechtigkeit ist untrennbar mit der Forderung nach #Gleichberechtigung der Frauen.

Gemeinsam mit Hindou Oumarou Ibrahim haben wir für die Zeitung Freitag einen Gastbeitrag geschrieben.

Link: https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/ohne-frauen-geht-es-nicht 

Frauen müssen auf allen politischen Entscheidungsebenen gleichberechtigt beteiligt werden, nicht nur weil sie zuerst sowie stärker von der Klimakrise betroffen sind als Männer, sondern weil sie Wissen und Kompetenzen mitbringen, die wir brauchen, um die Klimakrise aufzuhalten. Wir Frauen fordern, endlich gleichberechtigt an den Verhandlungstischen zu sitzen, die über unser aller Schicksal entscheiden – im Süden, im Norden und auf globaler Ebene.

Botschaften aus dem globalen Süden – Ndivile Mokoena

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Frauen in den ländlichen Regionen des globalen Südens sind besonders stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Neben den Auswirkungen auf die Umwelt, wie Beispielweise Dürren, die die Landwirtschaft beeinträchtigen, gäbe es noch andere Probleme, sagt Ndivile Mokoena, die für Gender CC – Frauen für Klimagerechtigkeit in Südafrika arbeitet. „Es gibt Gesetze und Richtlinien, die auf die Klimakrise Antworten. Frauen werden aber nicht involviert. Entscheidungen werden für sie getroffen. Nicht mit ihnen. Die Konsultationen der Regierung sind nicht genug.“

Hier geht’s zur Homepage von Gender CC https://gendercc.net/home.html

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COP25 und Menschenrechte

ein Artikel von von Anton Jaekel

In einem vorherigen Artikel sind wir auf die enge Verknüpfung zwischen Klimapolitik, Klimakrise und Menschenrechten eingegangen. Dieser Artikel geht auf die Rolle von Menschenrechten auf der 25. Klimakonferenz, welche momentan in Madrid stattfindet, genauer ein. Insgesamt verteilen sich menschenrechtliche Aspekte auf diverse Aspekte Verhandlungen. Hier wird auf einige der zentralen eingegangen.

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Foto: Vertreter*innen der Indigenen, aus dem globalen Süden und von der Zivilgesellschaft versammeln sich auf der COP25 in Madrid.

Viele Verhandlungsaspekte dieser Klimakonferenz zielen auf die Implementierung des Pariser Klimavertrags ab. Aus menschenrechtlicher Perspektive gelang auf der 21. Weltklimakonferenz ein Meilenstein zur Verknüpfung von Menschenrechten mit dem internationalen Umweltvölkerrecht. So hält die Präambel des Abkommens fest, dass in „ die Vertragsparteien beim Vorgehen gegen Klimaänderungen ihre jeweiligen Verpflichtungen im Hinblick auf die Menschenrechte […] fördern und berücksichtigen“ sollen. In diesem Absatz finden sich darüber hinaus viele andere rechtebasierte Prinzipien wie das Recht auf Gesundheit, die Rechte indigener Bevölkerungen, von Migrant*innen, von Kindern oder die Stärkung der Rolle von Frauen*.

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Klimakrise und Klimapolitik – Menschenrechte und Klimagerechtigkeit

ein Artikel von von Anton Jaekel

Die Einhaltung und Ermöglichung von Menschenrechten können als moralischer Gradmesser politischen Handelns begriffen werden. Inzwischen ist allgemein bekannt, dass die Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft, insbesondere des „Globalen Nordens“ zur Eingrenzung der Klimakrise bestenfalls als „ungenügend“ zu bezeichnen sind – die momentanen Ziele führen zu einer Erwärmung von weit mehr als 2,0°C, geschweige denn der Einhaltung der 1,5°C Grenze. Schon in der Verteilung von durch die Klimakrise entstehenden Lasten spiegeln sich massive Ungerechtigkeiten wieder. Insbesondere marginalisierte Gruppen wie Frauen, Kind, indigene Gemeinschaften oder Staaten des „Globalen Südens“ tragen diese Lasten.

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Foto: Indigenen Frauen protestieren auf der COP25 in Madrid

Noch klarer werden diese Ungerechtigkeiten, wenn Klimakrise und Klimapolitik unter der Linse von Menschenrechten beachtet werden. Schon jetzt führt die Klimakrise zu massiven Einschränkungen von Menschenrechten. Doch die Verknüpfung zwischen Klimakrise, Klimapolitik und Menschenrechten ist vielschichtiger und von mehr Synergien geprägt, als es zunächst den Anschein hat. Immer mehr Institutionen, beispielsweise CIEL, verweisen auf die enge Verknüpfung von Menschenrechten und Klimakrise. Sie finden sich in internationalen Verträgen, Gerichtsurteilen oder Perspektiven nationaler Menschenrechtsinstitutionen. In den letzten Jahren findet eine verstärkte Anerkennung dieser Verknüpfung statt, wie z.B. in Präambel des Pariser Klimavertrags.

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Botschaften aus dem globalen Süden – Isadora Cardoso

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„Es ist wichtig das Frauen überall repräsentiert sind, denn wir wollen das unsere Gesellschaft in den Entscheidungsstrukturen reflektiert wird“ sagt Isadora Cardoso, Projektkoordinatorin bei Gender CC – Frauen für Klimagerechtigkeit. Unter anderem sind sie aktiv auf den UN-Klimakonferenzen und begleiten dort den Gender Action Plan. „Dies ist ein Plan, der viele Aktionen und Prinzipien beinhaltet, mit dem Ziel eine gendergerechte Klimapolitik zu implementieren.“ Einschließlich einer Genderbalance. Dies Bedeutet sicherzustellen, dass Frauen auf allen Ebenen in den Verhandlungen Teilhaben.

Hier geht’s zur Homepage von Gender CC https://gendercc.net/home.html

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Botschaften aus dem globalen Süden – Daiara Tukano

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„Die Klimakrise begann für uns vor 500 Jahren“ antwortet Daiara Tukano, eine Indigene Vertreterin aus dem Amazonas Regenwald in Brasilien, auf die Frage wie sich die Klimakrise auf ihre gemeinden auswirke. „Sie begann mit dem Kolonialismus, der Invasion in unsere Territorien“. Seitdem würde der Wald „angegriffen“, gerodet und für Landwirtschaft oder Ressourcen ausgebeutet. „Es gibt keine Klimagerechtigkeit und Schutz der Biodiversität ohne kulturelle Vielfalt, ohne unser Wissen“. Die noch existierenden Territorien der indigenen Bevölkerung würden weltweit den größten Anteil der Biodiversität beherbergen und schützen.

Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und mit Mitteln des evangelischen Kirchlichen Entwicklungsdienstes.

Botschaften aus dem globalen Süden – Vidya Dinker

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Vidya Dinker ist die Präsidentin von INSAF, dem „social action forum“ in Indien. Es ist eine Dachorganisiation aus hunderten Organisationen und Vereinen, die sich für Demokratie, Menschenrechte und Umweltschutz stark machen. Vidya kümmert sich besonders auch um die Auswirkungen der Klimakrise „Sie bedeutet, dass die Anwohnenden der Meeresküste schon bald stark betroffen sein werden. Ich denke, der Norden muss beim Klimaschutz vorrangehen. Eine „Klimaführung“ die die fossilen Ressourcen im Boden lässt, die Verschmutzer zahlen lässt und sie nicht darin unterstützt Klimaverhandlungen zu stören.“

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Wenn der Klimawandel da ist – Klimagerechtigkeit im Kontext von Anpassung und „Verlust und Schaden“

ein Artikel von von Anton Jaekel

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Ambitionierte Klimapolitik wird meistens als eine massive Verminderung der Treibhausgasausstoßes verstanden. Doch, inzwischen eine Binsenweisheit: Die Klimakrise ist schon lange existent. Von Jahr zu Jahr müssen immer mehr Menschen mit den Konsequenzen einer sich erwärmenden Atmosphäre umgehen. Klimapolitik umfasst somit auch die Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Doch auch dies ist nur bis zu einem gewissen Punkt möglich. An manche Konsequenzen der Klimakrise ist keine Anpassung möglich. Dies gilt für langsame, aber stetige Veränderungen wie den Anstieg des Meeresspiegels wodurch ganze Staaten unterzugehen drohen, Trinkwasserreserven knapp und Böden durch Versalzung unfruchtbar werden. Es gilt auch für extreme Wetterphänomene, die häufiger und intensiver auftreten, beispielsweise Dürren und Wirbelstürme. Wenn Anpassung nicht mehr möglich ist oder Anpassung gegen Auswirkungen der Klimakrise nicht wirksam ist, dann geht es um „Verlust und Schaden“. Dennoch gibt es für „Verlust und Schaden“ keine international allgemein anerkannte Definition. Dazu trägt auch bei, dass die Grenze zwischen Anpassung und „Verlust und Schaden“ eine fließende sein kann.

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Botschaften aus dem globalen Süden – Nina Gualinga

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Nina Gualinga ist eine Vertreterin der indigenen Gemeinde der Kichwa, die in Sarayaku, im ecuadorianischen Amazonas, leben. Die indigene Bevölkerung dort streitet gegen Öl-Konzerne und Waldrodungen „die diese globale Krise verursachen“. Dafür werden sie kriminalisiert, ermordet und bedroht. Nicht nur die Auswirkungen des Extraktivismus, auch die der Klimakrise spürt die lokale Bevölkerung bereits „Mit der Veränderung des Wetters, Überflutungen, Ernteausfällen und Plagen.“

Nina Gualinga fordert: „Wir, die wir unser Leben riskieren für das Wohlergeben des ganzen Planeten und der Menschheit, müssen unterstützt werden. Das bedeutet indigene Rechte und Territorien zu respektieren und die indigene Bevölkerung zu unterstützen.“

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